Speer Rookietraining - Stefan Winter Motorradtouren

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Speer Rookietraining

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"Getting Started" am 17.05.2010

Achim und ich wollten schon immer einmal richtig auf dem Hockenheimring fahren. Die Touristikfahrten sind zum anschauen lustig, mir persönlich aber zu gefährlich, da geht es zu wie Kraut und Rüben.
Also für 169,00 Euro bei Speer ein Rookietraining mit dem Namen "Getting Started" gebucht. Der Wetterbericht verhieß allerdings nichts Gutes, ab Mittag sollte es regnen, aber wir hatten sehr viel Glück. (Schlussendlich blieb es bei zwei, drei Tropfen)

Wir trafen uns um 7:30 Uhr Forchheim und waren um 8:15 Uhr im Fahrerlager Hockenheimring.

Oben: die abgekebte Diva und Achim's Maschine. Wir hatten Startnummer 21 und 22.

Nachdem wir uns in der Box eingetragen hatten, mussten die Scheinwerfer, Blinker, Rücklicht und Rückspiegel abgeklebt werden. Falls man die Mühle zerlegt, gibt es weniger Teile zum zusammenfegen :-).
Die Teile können natürlich auch abgebaut werden, wenn man das nötige Werkzeug dabei hat. Die Rückspiegel sollten auch deshalb abgeklebt werden, damit man selbst nicht vom nachfolgenden Verkehr abgelenkt wird.

Um 9:00 Uhr fing die erste Theorieeinheit an. Tagesablauf und die Einteilung der Gruppen, sowie ein paar allgemeine Dinge zur Rennstrecke und dem Fahren kamen zur Sprache.
Nachdem die erste schnelle Truppe aus junger Kavallerie zusammengestellt war, und uns der Instruktor zur zweiten schnellen Einheit vorgestellt wurde, dachte ich das ist er: Jürgen, ein Mann im besten Alter, mit einiger Erfahrung, der kann das mit uns alten Herren. Also schnell gemeldet und ab mit dem Rest der Truppe nach draußen. Hier durften wir unsere "lila" Hemdchen in Empfang nahmen, was eine scheußliche Farbe.


Unten: Unser Instruktor Jürgen (im grünen Hemdchen) bewundert eine alte MV Agusta. Diese wurde aber nicht zugelassen, weil zu laut!

Zuerst Bremsübungen. Diese fanden auf dem Platz vom Fahrerlager I statt. Angefangen aus 50 km/h mussten wir versuchen genau auf den Punkt hin zum Stehen zu kommen. Anfahren, bei den ersten Hütchen anfangen Bremsdruck aufzubauen und genau am festgelegten Punkt zu stehen. Nach einigen Versuchen klappt es besser und dann das Ganze nochmal aus 70 km/h.
Danach der Versuch so schnell als möglich zum Stehen zu kommen. Hier machte der eine oder andere einen Stoppie und ein Kollege aus einer anderen Gruppe fiel dabei auf die Nase. Vorderrad blockiert.
Meine Aufgabe: Die Knie an den Tank, damit die ST nicht den Hintern hebt.

Nach dem Bremstraining war der Handlingsparcour an der Reihe. Wir fuhren hinter der Mercedestribüne eine mit Pylonen aufgebaute Strecke ab. Die Pylonen zwangen uns in unterschiedlichen Radien zu fahren. Hier konnten wir schon verschiedene Techniken ausprobieren. Jürgen wies uns immer wieder auf das wichtigste hin: BLICKFÜHRUNG, die Lebensversicherung beim Streckenfahren, wie er immer wieder betonte.

Nachdem die nächste Gruppe eintraf, fuhren wir wieder zurück zum Fahrerlager eins um mit den Kurventrainern weiterzumachen.
Wir wollten gerade anfangen hieß es wieder in die Box zu kommen es gehe gleich mit dem ersten Turn los.
Bevor wir den ersten Turn fuhren gab es nochmals eine Theorieeinheit in der die wichtigsten Dinge beim Streckenfahren besprochen wurden. darunter:

- Nie anhalten, auch wenn jemand gestürzt ist - das führt zur nächsten Gefahrenquelle
- Vorhersehbar fahren, wenn man die Linie einmal versaut hat, auf dieser Linie die Kurve zu Ende fahren
- Immer schnell fahren, d.h. nicht bummeln, auf der Rennstrecke wird immer schnell gefahren:  Differenz V macht Au!
- Nach dem Abwinken wird noch eine komplette Runde bis zur Box gefahren und das heißt eine Rennrunde, keine Bummelrunde

natürlich war auch Flaggenkunde ein Thema.

Danach kam der erste Turn:                            Hier Streckenplan Hockenheimring

Wir mussten bereits 5 min. vor dem Start in der Boxengasse vor der Ampel Aufstellung nehmen. Nachdem die anderen abgewunken waren und nach ihrer letzten Runde in die Boxengasse fuhren, ging es los. Zuerst die schnelle Rothemdtruppe, dann wir Lilahemden, und zum Schluss die Grünhemden.
Die erste Runde wurde sehr langsam gefahren, Strecke kennenlernen. Das ist schon ein seltsames Gefühl zum ersten Mal auf einer Strecke zu fahren, welche man sonst nur aus dem Fernsehen und vom Zuschauen kennt. Auch das die Strecke auch bergab und bergauf Teile hat, war mir neu.
Nach ca. 5 Runden ohne Überholmanöver war der erste Turn vorüber. Wir besprachen das Ganze noch kurz, dann gab es eine kurze Pause.

Benzingespräche an der Boxenmauer
Die 1000RR BMW von Jürgen
Aufstellung kurz vor dem Turn
"unsere Box"



Nach der Pause kam zügig der 2 Turn. Nun wurde das ganze etwas schneller und wir wechselten uns hinter Jürgen ab. Immer in der Start-Ziel Gerade wurde gewechselt. Ich hatte das Glück und kam gegen Ende dran und durfte deshalb zwei Runden hinter Jürgen drehen, das war natürlich für mich sehr lehrreich! Hier kam ich das erste Mal ganz kurz mit dem Knie auf den Boden.....absolut ohne Druck, ganz von alleine.

Nach einer längeren Pause ging es mit dem Schräglagentrainer weiter. Jeder konnte einmal auf diesem speziellen Motorrad versuchen so tief wie möglich die Maschine (SV 650) in die Kurve zu legen. Die Übung wurde auf dem Gelände vom Fahrerlager I durchgeführt.


Schräglagentrainer

Danach kam der dritte und letzte Turn. Nun wurde es ziemlich schnell, auf der Parabolika erreichte ich kurz vor der Anbremszone die 230 km/h auf dem Tacho, da muss man schon ordentlich reinlangen, damit es um die Ecke reicht. Nun hatte ich es geschafft. es war kein Problem mehr auf der Südkurve zur Start/Zielgeraden einige Meter auf dem Knie zu fahren. Das war ein absolut geniales Gefühl, etwas was ich sprichwörtlich schon immer eimal "erfahren" wollte. Leider gelang es mir nicht dies in einer Linkskurve zu realisieren, der Seitenständer hatte etwas dagegen.

Gegen Ende war ich froh, das wir in die Box fuhren, der Tag war lang gewesen und die Konzentration ließ nach, was auf der Strecke nicht so prickelnd ist.

Nach dem letzten Turn war dann Finale, noch eine kurze gemeinsam Ansprache des Veranstalters und dann war es vorbei...
Schade eigentlich, ein zweiter Tag wäre schön gewesen.

Da wir es nicht eilig hatten, schauten wir noch den Instruktoren zu. Diese hatten jetzt die Zeit ihre den Tag über zurückgehaltenen Pferde über die Bahn zu treiben.

Resümee
: Absolut gute Veranstaltung mit einem sehr erfahrenen Instruktor Jürgen, der uns wirklich weiterbrachte.
Steht für mich auf jeden Fall zur Wiederholung an.

Unten einige Bilder vom Profi Benny Kätzmer, siehe photo-bk.com

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